Der Geburtstag des Propheten Muhammad wird im Islam „Maulid an-Nabi“ oder – vor allem in der Türkei – „Mevlid Kandili“ genannt. Muhammad wurde um das Jahr 570 in Mekka geboren, wobei das genaue Datum unter Muslimen umstritten ist. Der 12. Rabi al-Awwal gilt für viele als wahrscheinlichster Termin und fällt 2025 auf den 4. September.
Das Fest entstand erst Jahrhunderte nach Muhammads Tod und hat in verschiedenen islamischen Ländern unterschiedliche Traditionen: In der Türkei werden Moscheen besonders beleuchtet und Familien kommen zusammen; in anderen Ländern gibt es Festessen, Süßigkeiten, Gedichte und Gebete. Für viele Gläubige gilt der Tag symbolisch als „Lichtfest“, denn die Geburt Muhammads ist im Volksglauben eng mit dem Motiv des Lichts verbunden.
Auch wenn Maulid an-Nabi zu keinem Zeitpunkt eine Pflicht war, lehnen konservative Gruppen diese Feier vehement ab. In zahlreichen Ländern jedoch ist der Prophetentag ein gesellschaftlich wichtiger Anlass und teilweise sogar ein staatlicher Feiertag.
Auch wenn Geburtstage im islamischen Kulturraum oft weniger Bedeutung haben als in Europa, ist das Gedenken an die Geburt des Propheten für viele Muslime doch ein besonderer Tag, der gemeinschaftlich und in festlicher Atmosphäre begangen wird.
Haiko Hasan Hoffmann,
Islamisches Zentrum Schwerin